Bibliothek

Lesen, Studieren, Schmökern

Im ehemaligen kleinen Vorraum zum Arbeitszimmer Niemöllers nahm die kleine Präsenzbibliothek nach und nach Form an. Zuerst ging es ans Aufräumen, dann wurden Raumkonzepte besprochen, Angebote verglichen und letztlich ein Regal an der Querseite eingebaut sowie ein Computerarbeitsplatz auf der Längsseite etabliert.

Die beiden Bibliothekarinnen der Staatsbibliothek zu Berlin, Dr. Christiane Caemmerer und Christiane Steiner, sortierten zusammen mit der Religionspädagogin und Theologin Christiane Holstein Bücher aus und wieder ein und erstellten zusammen mit dem Leiter des Hauses Arno Helwig ein Sammlungskonzept und damit auch eine Systematik.

Vertiefung zur Dauerausstellung

Die ersten Bücher entstammen den vorhandenen, unterschiedlichen, historisch gewachsenen Büchersammlungen. Darunter sind Bestände des Bücherbasars, auch Pfarrer Ruppel und Pfarrer Wellmann steuerten Bücher aus ihren eigenen Bibliotheken und aus dem Besitz von Elisabeth Schiemann bei. Die Witwe von Pfarrer Friedrich-Wilhelm Marquardt öffnete uns ihre Türen und Regale, in denen sich auch Werke aus Helmut Gollwitzers Nachlass befanden. Auch aus dem umfangreichen Bestand und Lebenswerk des Kirchenhistorikers Hartmut Ludwig durften wir uns Bücher aussuchen. Autor*innen stellten uns ihre neuesten Publikationen zur Verfügung und wichtige Ergänzungen wurden und werden gekauft.

Mit der Präsenzbibliothek ist nun eine wichtige inhaltliche Ergänzung und Vertiefungsebene zu den
Inhalten der Dauerausstellung und der Hausgeschichte angelegt. Unser Hauptinteresse gilt der Geschichte der Bekennenden Kirche in Berlin-Dahlem. Neben dem inhaltlichen und/oder lokalen
Bezug als entscheidende Kriterien für den Aufbau des Bibliotheksbestands sollen auch die Interessen bestimmter Ziel- und Nutzungsgruppen Berücksichtigung finden, u.a.; ehren- und hauptamtlich Mitarbeitende, junge Forschende (Schüler*innen/Student*innen), Architekturinteressierte.

Bestand

Viel Platz gibt es nicht, und daher werden wir uns auf einen Kernbereich konzentrieren. Aber wenn es einen Kern gibt, gibt es immer auch Frucht darum herum mit eigenen Bereichen zur Kirche im Dritten Reich, zum Widerstand, zur Architektur des Hauses und des Bezirkes, zur Gedenkstättenarbeit und zur Friedensarbeit. Aber auch zu den mit der Bekennenden Kirche verbundenen Biographien und Werkausgaben von Niemöller, Gollwitzer und Bonhoeffer, um nur die großen Namen zu nennen. Der Ausstellungsschwerpunkt auf Frauen der Gemeinde und im kirchlichen Widerstand spiegelt sich hier ebenfalls wider. Wir haben auch ein kleines Magazin aufgebaut, in dem wir neben weiterführender Literatur z.B. auch die frühen „Flugschriften“ von Niemöller aus den 1930er Jahren aufheben, deren Texte alle in seinen Werkausgaben Eingang gefunden haben, aber jetzt zu fragil und zu kostbar sind, um sie dem Staub und dem Licht in einem Bücherregal auszusetzen.

Inzwischen sind wir sogar Mitglied der Vereinigung der Gedenkstättenbibliotheken geworden und mit den bibliothekarischen Kolleg*innen im Gespräch, die einen Verbundkatalog für die Gedenkstättenbibliotheken aufgebaut haben. Es bleibt noch viel zu tun.

Bei der Suche und weiterführenden Recherchen helfen wir gerne.

Die Bibliothek wurde aufgebaut und wird betreut von:
Dr. Christiane Caemmerer, Christiane Holstein, Christiane Steiner

Das Team der Bibliothek ist für Sie da:
immer donnerstags 11:00-13:00 Uhr (nicht in den Sommerferien –
ab 18. September sind wir wieder für Sie da! In dringenden Fällen senden Sie uns bitte eine E-Mail.)